So berechnest du LOT, Pips und Hebel im CFD und Forextrading

Diese Anleitung zeigt dir, wie du LOT, Pips sowie Hebel für deine Positionen im CFD und Forextrading einfach ermittelst und welche unterschiedlichen Hebel es gibt.

Der Forexhandel erfreut sich immer größerer Beliebtheit, trotz eingeschränktem Hebel.

Wusstest du, dass sich der durchschnittliche Umsatz im Devisenhandel von 1995 bis 2016 mehr als vervierfacht hat?

In der nachfolgenden Statistik siehst du die genaue Entwicklung des durchschnittlichen Umsatzes pro Handelstag am weltweiten Devisenmarkt im Zeitraum von 1995 bis 2016.

Dargestellt wird der Durchschnittswert der täglichen Devisenumsätze für den April des jeweiligen Jahres. Der Devisenmarkt (Forexmarkt) ist der ökonomische Ort, an dem Devisenangebot und Devisennachfrage aufeinander treffen und zum ausgehandelten Devisenkurs getauscht werden.

Entwicklung Devisenhandel Umsatz Forex Statistik

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/239512/umfrage/umsaetze-pro-handelstag-am-weltweiten-devisenmarkt/
Nun sind es nicht wir Trader, die für den gewaltigen Umsatz sorgen, sondern vornehmlich international tätige Konzerne, die die Devisen für die tägliche Abwicklung der Handelsgeschäfte brauchen. Des Weiteren sind es auch Zentral- und Investmentbanken, die das Handelsvolumen beeinflussen.

Die Transaktionen werden, anders als im Aktien- oder Optionshandel, nicht an einer zentralen Börse abgewickelt, sondern vornehmlich am Interbankenmarkt.

Um eine Transaktion abwickeln zu können, muss es mindestens zwei Vertragspartner geben, einen Käufer und einen Verkäufer. Die Abwicklung erfolgt in der Regel über Banken und Broker.

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Was ist ein LOT?

LOT bezeichnet die Handelseinheit im Forexhandel und repräsentiert die Kontraktgröße.

1 LOT entspricht dabei einem Volumen von 100.000 Geldeinheiten. Dabei wird immer in der Währung des erstgenannten Landes bzw Wirtschaftsraumes abgerechnet.

Beispiel: Betrachten wir den EUR/USD, dann bedeutet 1 LOT = ein Handelsvolumen von 100.000 EUR.

Für Banken und global agierende Konzerne sind solche Größenordnungen nicht der Rede wert, für uns private Trader ist ein LOT je nach Handelssetup schon beachtlich.

Zum Ende des 20. Jahrhunderts war das Forextrading deshalb nur Banken und Großinvestoren vorbehalten.

Zudem wurde erst ab 1971 das Bretton Woods abkommen aufgegeben, sodass die Währungen nicht mehr an den Goldpreis gekoppelt waren, sondern über Angebot und Nachfrage bepreist wurden.

In den 1990ern kam es mit der Entstehung und Verbreitung des Internets zu einer Öffnung des Forexhandels für Privatkunden.

Mit der Zeit haben Broker das lukrative Privatkundengeschäft für sich entdeckt und die LOT Einheiten heruntergebrochen.

So ist es heute möglich, nicht nur die Standard-Lots zu handeln, sondern auch Mini- und Mikro-Lots. Damit haben private Trader die Möglichkeit, mit geringem Startkapital in die Welt des Forexhandels einzutauchen.

Hier findest du noch einmal die heute üblichen LOT-Einheiten:

  • 1 LOT (Standard) = 100.000 EUR Handelsvolumen
  • 0,1 LOT (Mini) = 10.000 EUR Handelsvolumen
  • 0,01 LOT (Mikro) = 1.000 EUR Handelsvolumen

Das bedeutet also, dass ich mit 0,1 LOT im Forextrading 10.000 EUR bewege (sofern ich ein Währungspaar handel, in dem der EUR enthalten ist, z.B. EUR/USD, EUR/GBP etc.

Muss ich die 10.000 EUR dafür auf dem Konto haben?

Nein, denn im CFD- und Forexhandel wird vom Broker bei jedem Trade lediglich eine Sicherheitsmargin verlangt.

Liegt diese bei 1% des Handelsvolumens, dann habe ich bei 0,1 LOT eine Sicherheitsmargin von 100 EUR hinterlegt. Der Broker „blockt“ diesen Betrag vom eingezahlten Tradingkapital für die Dauer des Trades.

Die Differenz (9.900 EUR) zu den gehandelten 10.000 EUR kommen vom Broker. Dafür können gegebenenfalls Finanzierungskosten anfallen.

Über die Sicherheitsmargin wird ebenfalls der Hebel bestimmt.

Wie bestimme ich den Hebel im Forex Trading?

Der Hebel kennzeichnet den Kehrwert zur gerade erläuterten Sicherheitsmargin. Bleiben wir zum Verständnis beim oben genannten Beispiel. Dort haben wir 1% des Handelsvolumens, also 100 EUR Margin hinterlegt.

Durch den geringen Eigenkapitalanteil kommt es zur Hebelwirkung. Ich kann also mit einem Bruchteil meines Kapitals große Volumen handeln.

Das kann meine Rendite mit einem Trade verhundertfachen. Doch auch das Risiko ist dementsprechend groß, wenn mein Trade in die falsche Richtung läuft.

Speziell Tradinganfänger wählen oft einen zu großen Hebel in Bezug auf das vorhandene Startkapital und sind somit nach wenigen Trades pleite.

Unterschieden wird zwischen dem Produkthebel und dem Positionshebel.

Der Produkthebel ist genau das, was wir eben erläutert haben. Also die vom Broker geforderte Margin im Verhältnis zum Kapital.

Um den Hebel für einen Trade zu bestimmen (Positionshebel), müssen wir das vorhandene Kapital und die LOT-Größe betrachten.

 

  1. Mein Kapital beträgt 2.000 EUR und ich trade 0,1 LOT. Wir wissen, dass ich somit 10.000 EUR bewege. In Bezug auf mein Kontokapital habe ich für diese Position einen Hebel von 1:5.
  2. Mein Kapital beträgt 5.000 EUR und ich trade 1 LOT. Das Handelsvolumen liegt also bei 100.000 EUR und der Hebel demnach bei 1:20.

 

Wichtig: Der Positionshebel kann nicht über dem gesetzlich maximal zugelassenen Produkthebel liegen. Es sei denn man handelt bei unregulierten Broker außerhalb der EU…

Zur Veranschaulichung habe ich hier noch eine Tabelle angefertigt, die dir einen schnellen Überblick über einzelne Positionshebel gibt. Selbstverständlich kann ich den Hebel für jeden Betrag ausrechnen und auch verschiedenste LOTs wählen.

 

Kontokapital

LOT

1.000 5.000 20.000 50.000 100.000 300.000
0,01 1,00

0,20

0,05

0,02

0,01

0,003

0,1

10

2

0,5

0,2

0,1

0,03

0,5

50

10

2,5

1

0,5

0,17

1

100

20

5

2

1

0,3

2

200

40

10

4

2

0,67

5

500

100

25

10

5

1,67

Damit sollte klar geworden sein, in welchem Verhältnis LOT und Kontokapital zueinander stehen und wie daraus der Positionshebel berechnet wird.

Abschließend schauen wir uns noch den im Forexhandel üblichen Begriff „Pip“ an.

Was ist ein Pip im Forextrading?

Mit einem Pip wird eine Veränderung im Preis des Währungspaares bezeichnet. Dabei handelt es sich um die Veränderung der vierten Nachkommastelle in den Major-Währungspaaren.

Nehmen wir beispielhaft an, dass der EUR/USD sich von 1,0607 auf 1,0608 verändert. Dann hat sich der Kurs um 1 Pip verändert. Genau genommen wäre der EUR gegenüber um 1 Pip „stärker“ geworden.

Wir müssen im Forexhandel jedoch eine Ausnahme berücksichtigen. Der ebenfalls gerne gehandelte japanische Yen (JPY) steht gegenüber den anderen Leitwährungen wie EUR, USD, GBP, usw. in einem sehr hohen Kurs.

Deshalb wird bei den Yen-Paaren nicht die vierte Nachkommastelle sondern die Veränderung der zweiten Nachkommastelle als Pip bezeichnet.

Auf Basis der gängigen LOT-Einheiten kannst du dir bereits ausrechnen, dass jede Kursänderung um ein oder zwei Pips bereits große Auswirkungen im Konto des Traders haben kann. Besonders bei einem hohen Positionshebel.

Abschließend noch einmal der Hinweis, dass der Hebel ein mächtiges Instrument für einen Trader ist und nur die wenigsten eine saubere Berechnung und disziplinerte Anwendung vornehmen können.

Leider gibt es immer noch Broker, die exorbitante Hebel von 1:200 und mehr anbieten. Einer der größten Tradingfehler ist die gnadenlose Überhebelung, die besonders Anfänger zu spüren bekommen.

Lass dir gesagt sein, dass ein Profitrader niemals einen hohen Hebel wählen wird. Die meisten unter ihnen wählen einen Hebel im Forextrading, der unter 1:20 liegt.

Denke immer daran, dass es im Trading nicht darum geht, mit einem Monstertrade reich zu werden, sondern dass ein Tradingsystem geschaffen wird, dass konstante (kleine) Profite erwirtschaftet.

Um das zu erreichen haben wir dir hier auf tradingfreaks.com eine Menge Hilfsmittel bereitgestellt.

Update: Hebelbegrenzung durch die ESMA

Seit August 2018 ist es für EU Bürger nicht mehr möglich, bei einem EU Broker einen großen Hebel zu wählen, wobei “groß” eine subjektive Wahrnehmung ist. Wie bereits erwähnt ist für mich alles über 1:20 Hebel schwachsinnig.

Im Artikel 40 der VERORDNUNG (EU) Nr. 600/2014 DES EUROPÄISCHEN PARLAMENTS UND DES RATES vom 15. Mai 2014 steht:

„Die ESMA überprüft ein Verbot oder eine Beschränkung gemäß Absatz 1 in geeigneten Zeitabständen, mindestens aber alle drei Monate. Wird das Verbot oder die Beschränkung nach Ablauf dieser drei Monate nicht verlängert, treten sie automatisch außer Kraft.“

Generell hat die ESMA nicht nur die Hebelbegrenzung vorgeschrieben, sondern unter anderem auch den Negativsaldoschutz, sodass Trader nicht mehr in den Minusbereich mit ihrem Konto rutschen können. Das ist sehr positiv.

De ESMA-Begrenzung schreibt nun folgende Hebelbeschränkungen im FX- und CFD Trading vor:

– Hauptwährungspaare 30:1
– Hauptindizes, Nebenwährungspaare, Gold 20:1
– Rohstoffe (außer Gold), Nebenindizes 10:1
– Bund 5:1
– Aktien 5:1
– Kryptowährungen 2:1

Wenn du also im DAX 1 CFD Kontrakt kaufst, dann musst du dafür bei einem DAX Stand von 10.000 Punkten von deinem Kapital 500 EUR als Margin hinterlegen. Bei gering kapitalisierten Konten und einem Tradingstil, bei dem mehrere Positionen gleichzeitig eröffnet werden, wird es da schon eng.

Wie kann ich die Begrenzung des Hebel im CFD Trading umgehen?

Viele private Trader und insbesondere solche mit kleinen Konten stellen sich momentan die Frage, wo und wie sie die Hebelbegrenzung umgehen können.

Ob das ratsam ist und welche Möglichkeiten es gibt, zeige ich dir nun im weiteren Verlauf:

1. Finanzprodukt wechseln:
So mancher Trader stellt sich momentan die Frage, ob CFDs noch die richtigen Produkte für das Daytrading oder Swingtrading sind. Pauschal kann ich diese Frage nicht beantworten. Es muss zur Trading Strategie des Traders passen, insbesondere im Hinblick auf die Konditionen. Denn bei Zertifikaten und Optionsscheinen, die über einen gängigen Online Broker gehandelt werden können, fallen Ordergebühren, Börsenplatzentgelte, etc an. Bein kleinen Konten macht ein kurzfristiger Handelsansatz dann keinen Sinn.

2. Ausländische Broker: Viele Trader haben nach der ESMA-Regulierung bereitss die Flucht ergriffen und sind ins EU-Ausland geflüchtet. Während es unter Schweizer Brokern vielleicht noch ein paar gute Anbieter gibt, so wird es gerade in Staaten mit kaum vorhandener Reguliereung schon abenteuerlich. Oft steht den Kunden hier nur eine mangelhafte Einlagensicherung zur Verfügung und die Qualität der Broker ist, was die Ausführung von Orders und Auszahlung von Kundengeldern angeht, oftmals ungenügend. Wir empfehlen diesen Broker, den du kostenlos testen kannst.

3. Den Zinseszinseffekt verstehen: Menschen können nicht exponentiell rechnen und somit den Zinseszinseffekt im Kopf nicht berechnen. Doch genau das ist die Power des Daytradings, sofern man eine duplizierbare und funktionierende Strategie hat. Wenn du das einmal verstanden hast, dann kannst du auch mit einem kleinen Konto und kleinem Hebel ein enormes Reichtum erreichen.


 

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Gute Erkenntnisse!

Tim

 

3 Kommentare zu „So berechnest du LOT, Pips und Hebel im CFD und Forextrading“

  1. Sehr geehrter Herr Grüger,
    vielen Dank für die “offenen Worte” zum ForexTrading und den notwendigen Definitionen. Sie sind unglaublich fokussiert, exakt in der Beschreibung und sparen mir das Geld zum Kauf etwaiger Bücher! Wieso machen Sie das?!
    Denn je mehr ich lese, desto weniger setze ich um. Zudem frage ich mich inzwischen, ob ein mathematisches Grundverständnis vorhanden sein muss, um Trades zu überleben.
    Meine ersten 20 Trading Tage (ich bin aus dem Qualitätssektor der Medizin) zegen eine gute Performance 70 % Gewinne und Rest Verluste. Trotzdem habe ich weniger Geld auf dem Konto als zum Start… h i l f e…!
    Herzlichst, C.M.K.

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Tim Grueger

Tim Grueger

Tim ist CEO & Trader bei tradingfreaks.com. Er ist Bachelor of Science (Finance) und hat für zwei große Banken gearbeitet. Tim handelt hauptsächlich das Forex und Aktien Newstrading, so wie diverse Hedgefunds und Propfirmen. Du kannst seine Strategie im kostenlosen Webinar sowie im Top Trader Programm einsehen und erlernen.
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