EZB Zinsentscheid: Was werden Euro und Dax machen?

Heute wird die EZB um 14:15 Uhr ihre Zinssätze + ein kurzes Statement vorstellen.

Im Anschluss um 14:45 Uhr kommt dann die Pressekonferenz mit der EZB-Vorsitzenden Christine Lagarde.

Erwartet wird eine Zinserhöhung um 75 Basispunkte auf dann 1,25%.

Das dürfte heute ein sehr interessanter Zinsentscheid werden.

Während und nach den Tagen in Jackson Hole und den Äußerungen des EZB Vorstandsmitgliedes Isabel Schnabel, haben sich die Märkte darauf eingestellt, dass die EZB heute die Zinsen um 75 Basispunkte erhöhen wird.

Ein paar Analysten bezeichnen diesen September schon als “Monat der 75er”.

=> Bank of Canada gestern +75 Basispunkte. Heute wohl die EZB und in knapp zwei Wochen die Fed.

Die 75 Basispunkte sind fast vollständig eingepreist, was eigentlich erschreckend ist wenn man sich anschaut wie schwach der Euro notiert, und es besteht die Gefahr einer Enttäuschung.

Der Chefvolkswirt der EZB, Philip Lane, sprach vor rund einer Woche davon, dass “Zinserhöhungen schrittweise erfolgen sollten”. Das spricht nicht unbedingt für 75 Basispunkte auf einmal.

Und vor ein paar Tagen gab es Gerüchte, dass auch die EZB Präsidentin Lagarde versuchen wird 50 Basispunkte durchzubringen.

Letzten Endes wird man sich zwischen zwei Dingen entscheiden müssen.

1. Bekämpft man seriös und nachhaltig die Inflation?

Oder 2. Schützt man die überschuldeten Südländer und versucht eine Aufspaltung der Eurozone zu vermeiden.

Beides wird wohl nicht funktionieren.

Man hatte zwar zuletzt ein neues Instrument vorgestellt, welches die Südländer im Falle zu hoher Zinsen schützen soll, aber wie dies genau umgesetzt wird und ob das ganze überhaupt legitim ist, ist nochmal eine ganz andere Frage.

Der EZB ist es nicht erlaubt Staaten direkt zu finanzieren.

Den Zustand und die Angst der Märkte kann man gut an der Zinsdifferenz zwischen deutschen und italienischen Staatsanleihen erkennen.

Je größer die Differenz, desto angespannter ist die Situation. Die EZB möchte, dass die Differenz möglichst gering ist.

Je nervöser die Märkte werden, desto mehr steigt diese Differenz an.

Da die EZB für eine seriöse Bekämpfung der Inflation im Vergleich zu den anderen Notenbanken viel zu lange gewartet hat (selbst die Notenbank der Schweiz hatte schon direkt um 75 Basispunkte erhöht) versucht man nun den Fehler wieder gutzumachen und den Rückstand aufzuholen. Zu starke Zinserhöhungen in zu kurzer Zeit könnten aber die schon schwache Wirtschaft weiter unter Druck setzen.

Abgesehen von der eigentlichen Zinserhöhung wird die EZB wohl erwähnen, dass die Inflation weiterhin hoch und hartnäckig ist und wohl eine Rezession droht.

Auch wenn die Pressekonferenzen mit Christine Lagarde immer ein wenig anstrengend sind, sollte diese wichtig werden.

Vieles wird davon abhängig sein wie man sich zu zukünftigen Zinsschritten äußern wird.

Man wird, wie alle anderen Notenbanken, betonen dass man weiterhin auf die eingehenden Daten schauen wird, um die zukünftige Geldpolitik festzulegen.

Nicht schön für Analysten, aber ein Traum für Trader, da es bei jedem Datensatz Trading-Chancen geben kann.

Zusätzlich wird es noch neue Wirtschaftsprognosen geben.

Unwahrscheinlich aber man sollte noch auf Äußerungen zu Interventionen am Markt achten.

Sollte es Äußerungen zu Interventionen am Markt geben, sollte dies den Euro stärken.

Mittel- bis langfristig sollte aber die Energiekrise wichtiger sein als der Zinsentscheid.

Die Szenarien sind ausgearbeitet und die Setups sind bereit. 14:15 + 14:45 Uhr kann kommen 🙂

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Beste Grüße

Dein TF Team

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