Seitdem die neue britische Regierung ihren “Mini”-Haushaltsplan heute Morgen vorgestellt hat, ist das GBP unter Druck, obwohl die Wahrscheinlichkeiten für höhere Zinsschritte durch die Bank of England steigen.
Was wurde beschlossen?
Die Körperschaftssteuer bleibt bei 19%
Die geplante Erhöhung auf 25% im nächsten Jahr wurde gestrichen
Senkung des Basis-Einkommensteuersatzes von 20% auf 19%
Senkung der Einkommensteuer für höhere Steuersätze von 45% auf 40%
Außerdem:
Eine Energiepreisgarantie, welche wohl mind. 100 Mrd. Pfund kosten wird.
Aber aufgrund dessen, dass man bei den Preisen in hohem Maße von den Preise für die jeweilige Energie abhängig sein wird, sind Investoren besorgt, dass dies praktisch zu einer unbefristeten Kreditaufnahme führen kann.
Vereinfacht gesagt:
Höhere Schulden = Höhere Unsicherheit
+ Möglichkeit dass immer mehr neue Anleihen mit einem immer höheren Zins platziert werden müssen, was zur Folge hat, dass keiner die neuen/nächsten Anleihen kauft, da man auf weitere mit einem noch höheren Zins spekuliert.
Sowohl das GBP als auch die Kurse britischer Staatsanleihen sind seitdem unter Druck.
Der Plan der Regierung sieht eine zusätzliche Kreditaufnahme von mind. 72 Mrd. GBP vor.
Die Kosten der neu angekündigten Maßnahmen belaufen sich ersten Schätzungen zu Folge auf rund 160 Mrd. Pfund über die nächsten fünf Jahre.
Die Inhaber von Anleihen sind bereits durch die Inflation und die Aussicht auf weitere Zinserhöhungen der Bank of England verunsichert. Da sind solche Ankündigungen wie die von heute Morgen eigentlich weniger willkommen.
Der jüngste Anstieg der Renditen und die Einpreisung der Märkte deutet an, dass der Leitzins im nächsten Jahr deutlich über 5% liegen wird. Das ist an sich kein guter Hintergrund für (bestehende) Anleihen, aber was die Anleger verunsichert hat, ist die Aussicht auf weitere Zinserhöhungen der BoE als Reaktion auf eine großzügige Finanzpolitik.
Wer kauft aktuelle Anleihen wenn es doch bald schon einen deutlich höheren Zins für neue gibt?
Die Aussicht, dass die BoE und das Finanzministerium miteinander konkurrieren, ist für Anleiheinvestoren besonders beunruhigend.
Die Analysten der ING dazu
“Solange nichts unternommen wird, um diese fiskalischen Bedenken auszuräumen, oder die Wirtschaft keine überraschend starken Wachstumsdaten aufweist, werden die Anleger das Pfund wohl weiterhin meiden. Zum Vergleich: Die Devisenoptionen bewerten die Chance, dass GBP/USD bis zum Jahresende 1,00 erreicht, mit 17%. Das ist ein Anstieg gegenüber 6% Ende Juni. In Anbetracht unserer Einschätzung, dass die Dollar-Rallye ebenfalls übermäßig stark ausfallen wird, glauben wir, dass der Markt die Chancen auf eine Parität unterbewertet.“
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Dein TF Team